Klima und Reisewetter in Brasilien

Brasilien ist sowohl flächenmäßig als auch von der Bevölkerungszahl der fünftgrößte Staat der Erde. Aufgrund der Fläche und der damit verbundenen Ausdehnung gibt es drei verschiedene Klimazonen: tropisches, subtropisches und gemäßigtes Klima. Da das Land stets warmes bzw. heißes Klima aufweist, ist es das ganze Jahr über ein Reiseland. Allerdings sollte man wissen, dass in den einzelnen Regionen Unterschiede bestehen, die das Gelingen eines Urlaubs erheblich beeinflussen können.
Da Brasilien von uns aus gesehen südlich des Äquators liegt, gibt es die Jahreszeiten entgegengesetzt. Wenn also in Europa Sommer ist, ist dort Winter und umgekehrt, wobei die Jahreszeiten sich nicht so stark voneinander unterscheiden wie bei uns. Für Reisende ist es wichtig die regionalen Unterschiede bezüglich des Klimas zu kennen.

Im Norden Brasiliens herrscht tropisches Klima, das bedeutet, dass vor allem hohe Temperaturen und Niederschläge das Wetter bestimmen. In den Monaten Juni bis August ist es in der Regel sehr heiß mit Temperaturen um 36 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von meist mehr als 80 Prozent. Dadurch wird es sehr schwül und es ist für Mitteleuropäer häufig nicht zu ertragen. In den Monaten November bis April herrscht Regenzeit, wobei diese Regenfälle meist sehr stark und andauernd sind. Im Amazonastiefland, das mehr im Nordwesten liegt, steigt die Luftfeuchtigkeit sogar bis weit über 90 Prozent bei Temperaturen um 27 Grad. Gleichzeitig gibt es an mehr als 220 Tagen im Jahr Regenfälle. Damit eignet sich diese Region eher für hart gesottene Abenteurer.
Der Nordosten ist von tropisch feuchtem bis heißem Klima geprägt. Temperaturen um die 26 Grad sind normal. die Regenzeit dauert von März bis Mai, es herrscht geringe Luftfeuchtigkeit. Die heißen Temperaturen und die ständig frische Brise in der Küstenregion sind gut geeignet für einen Urlaub. Das entstandene Trockengebiet "Sertao" steht für die geringe Trockenzeit und die hohen Temperaturen, hier sogar um die 40 Grad. Insgesamt herrschen in der Region im Nordosten das ganze Jahr über relativ gleich bleibende angenehme Temperaturen.

Der Südosten wird von subtropischem Klima bestimmt. In den Bergregionen spricht man von tropischem Höhenklima, dass mittlere Temperaturen um die 20 Grad mit sich bringt. Der übrige Südosten wird von ausgeprägten Trockenzeiten mit heißen Temperaturen bestimmt. In Rio de Janeiro können die Temperaturen bis auf über 40 Grad steigen, während im Winter das Quecksilber nicht unter 20 Grad sinkt.
Der Süden weist von allen Gebieten die größten Temperaturschwankungen auf. Feuchtes subtropisches Klima bestimmt das Wetter mit Sommertemperaturen bis 32 Grad und Temperaturen im Winter bis 10 Grad. Frost und Schneefall sind in dieser Region vor allem im Hochland durchaus möglich. Von Dezember bis April ist Regenzeit, in der dann auch die Luftfeuchtigkeit entsprechend hoch ist.

Das Klima im Osten wird durch den Südostpassat bestimmt, der für ganzjährige Niederschläge sorgt. Trotzdem überwiegen heiße Temperaturen. Geht man ins Innere des Landes sind die Temperaturen etwas gemäßigter. Im Hochland herrscht subtropisches Klima. Da jedoch die Höhenunterschiede groß sind, kommt es auch zu großen Temperaturschwankungen.
Zu erwähnen ist noch das Feuchtgebiet "Pantanal" im Mittelwesten Brasiliens, das aufgrund seiner Artenvielfalt geschützt ist und daher ein hervorragendes Reiseziel für Touristen darstellt. Während der Regenzeit von Dezember bis März ist ein Besuch, genauso wie im Amazonasgebiet, unmöglich. Häufig sind wegen starker Regenfälle ganze Straßen ausgewaschen und ein Weiterkommen schier ausweglos. Nur die Trockenzeit von Anfang April bis Ende September ist dafür geeignet.

Wer Brasilien besuchen möchte, sollte dies in der Nebensaison von Mai bis Oktober tun. Der brasilianische Winter mit Temperaturen um 25 Grad und einzelnen Regenschauern ist dafür bestens geeignet. In diesen Monaten ist nicht nur die Hitze erträglicher, auch die Luftfeuchtigkeit ist nicht so hoch. Ohnehin ist diese Zeit auch preislich günstiger. Ausgenommen ist der Juli, da in Brasilien Schulferien und daher viele Orte teuer und überlaufen sind.
Wer Brasilien bereisen möchte, sollte sich im Vorfeld genau überlegen, was er sehen, welche Orte er entdecken möchte. Bei einem so großen Land, in dem das Klima eine entscheidende Rolle für das Gelingen eines Urlaubs spielt, sollte nichts dem Zufall überlassen werden.