Brasiliens Nationalparks

Brasilien, der flächenmäßig größte Staat auf dem Gebiet des südamerikanischen Kontinents, ist von einer unglaublich abwechslungsreichen Vegetation geprägt. Regenwälder und Buschland wechseln sich mit sonnigen Stränden, Wasserfällen und Bergland ab.
Um diese außergewöhnliche Natur zu schützen und zu erhalten, begann man bereits in den sechziger Jahren Nationalparks - Parques Nacionais - zu gründen. Sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und diese Ökosysteme zu bewahren, waren und sind die Ziele. Mittlerweile gibt es mehr als 40 verschiedene Parks, die alle in ihrer Schönheit und Vielfalt einzigartig sind. Nachfolgend einige wenige Beispiele:

Nationalpark Fernando de Noronha

350 Kilometer östlich vom brasilianischen Festland gelegen befindet sich ein aus 21 Inseln bestehender Mini-Archipel. Dieser ist vulkanischen Ursprungs und wurde um 1500 entdeckt. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Hauptinsel als Sträflingsinsel von Portugal und Brasilien genutzt und somit sind die heutigen Bewohner meist Nachfahren der damaligen Sträflinge. <

Nationalpark Brasilien Fernando de Noronha

Heute leben etwa 2000 Einwohner auf den Inseln, die eine Fläche von 26 Quadratkilometern misst. Es herrscht ein tropisches Klima. Seit September 1988 ist das Gebiet, es umfasst auch Teile um den Archipel herum, als Nationalpark anerkannt. Ziel ist es vor allem die Meeresflora und -fauna zu schützen. Es gibt ein großes Vorkommen an Korallen und 250 verschiedene Fischarten leben hier.

Weiterhin wird der Nationalpark Fernando de Noronha als Brutstätte für Riesenschildkröten genutzt und man sieht Hunderte von Weißbauchdelphinen, die über das Wasser springen. Das Wasser ist so ursprünglich, dass es möglich ist, bis zu 90 Meter tief zu sehen. Um dies zu erhalten, gelten für Surfer, Schwimmer und Taucher im Nationalpark Fernando de Noronha strenge Regeln. "Die Insel der Verbote", wie sie scherzhaft von den Einheimischen genannt wird, kann aber nur so dauerhaft erhalten werden.

Iguaçu Nationalpark

Der nach dem 1320 Kilometer langen gleichnamigen Fluss benannte Iguacu Nationalpark liegt im Süden Brasiliens und ist durch seine ebenfalls gleichnamigen Wasserfälle bekannt. 275 Wasserfälle, die breitesten der Welt, stürzen einen 3 Kilometer hohen Abhang hinab. Sie gehören Brasilien und Argentinien jeweils zur Hälfte. 1986 erklärte die UNESCO den auf dem Gebiet des Iguacu Nationalparks vorhandenen subtropischen Regenwald zum Welterbe.

Nationalpark Iguaçu Wasserfaelle

Hier existieren mehr als 2000 Pflanzenarten sowie viele Tierarten wie Wasserschweine, Affen, Vögel und unzählige Schmetterlingsarten. Der bereits im Jahr 1939 gegründete Nationalpark steht als ein Zeichen für den Naturschutz.

Jau Nationalpark

Der etwa 200 Kilometer nordwestlich von Manaos entfernt gelegene Jau Nationalpark wurde 1980 als solcher eingerichtet und im Jahr 2000 zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt.

Jau Nationalpark Brasilien

Mit 5,7 Millionen Hektar gilt er als der größte Nationalpark in Brasilien und der ganzen Welt. Des weiteren existiert hier das größte Schwarzwasserbecken weltweit. Ziel der Einrichtung des Jau Nationalparks sind der Schutz des Regenwaldes und des gesamten Ökosystems.

Der Park ist nur per Wasserweg erreichbar. Dafür wird der Besucher mit einer unglaublichen Artenvielfalt an Fischen, Vögeln, Säugetieren und natürlich einer überwältigenden Vegetation konfrontiert. Der Park kennt noch keinen Massentourismus und ist daher noch weitgehend unberührt.

Nationalpark Ubajara

Der Nationalpark Ubajara als kleinster der brasilianischen Nationalparks liegt im Nordosten des Landes. Er wurde im April 1959 errichtet und hat vorrangig die Aufgabe, die vielen Höhlen und Grotten zu schützen.

Ubajara Nationalpark Brasilien

Eine der größten und schönsten Höhlen, Gruta de Ubajara, besteht aus 9 Kammern und führt 1129 Meter tief in den Felsen hinein. Sie ist reich an Stalaktiten und Stalagmiten. Zu ihr gelangt man entweder über eine Seilbahn oder man nimmt einen eineinhalbstündigen Fußmarsch in Kauf. Auf diesem kann man die herrlich wechselnde Vegetation und die verschiedenen Tiere wie Schlangen und Vögel beobachten.

Der Nationalpark Ubajara steht als Zeichen für großartigen Naturschutz.
Dies sind nur 4 Beispiele der zahlreichen Nationalparks Brasiliens durch deren Gründung die unvergleichliche Natur, die artenreiche Flora und Fauna und somit das gesamte Ökosystem geschützt werden sollen.