Vor der Brasilien-Reise: Ein bisschen Prophylaxe muss sein!

Bei Urlaubsländern, die aufgrund ihrer Temperaturen, Hygieneverhältnisse und der dort auftretenden Krankheiten teilweise ganz anders als Deutschland sind, empfiehlt es sich vor der Anreise und im Land selbst vorsichtig zu verhalten.

Das trifft auch ganz besonders auf das exotische Brasilien zu, in dem die größtenteils tropischen Temperaturen, die Mücken und die manchmal nicht so gute Lebensmittel- und Trinkwasserqualität sich fundamental von unseren unterscheiden.

Impfpass

Da eine Ansteckung durch irgendeine Krankheit in Brasilien auch stark davon abhängt, wie lange der Aufenthalt dort dauern wird, zu welcher Jahreszeit man hinreisen möchte und vor allem wie der eigene Reisestil aussehen wird - sollten diese wichtigen Kriterien vorab schon klipp und klar feststehen.
Mindestens 4 Wochen vor der Abreise nach Brasilien sollte man auf jeden Fall zu seinem Hausarzt gehen und sich informieren, was für brasilienspezifische Schutzimpfungen empfohlen werden. Hierbei ist es wichtig, dass grundlegende Impfungen wie Wundstarrkrampf, Covid, Diphtherie und Kinderlähmung, deren Impfung vielleicht jahrzehntelang zurückliegt, eventuell erneuert werden müssen.

Derzeit gibt es nur eine Pflichtimpfung für die Einreise nach Brasilien, und zwar eine Gelbfieberimpfung - aber nur verpflichtend für Reisende, die aus einem Gelbfiebergebiet (aus einem anderen südamerikanischen Land oder Afrika) kommen. Da das von Mücken übertragene Gelbfieber aber in sehr vielen riesigen Gebieten (wie dem Bundesstaat Amazonas oder den Bundesstaaten Pará und Mato Grosso) als auch der Hauptstadt des Landes, Brasilia, häufig auftritt, wird vom Auswärtigen Amt zumindest eine Impfung dringend empfohlen. Schließlich möchte man ja nicht in einem völlig fremden Land geschwächt und krank eventuell mit hohem Fieber, Magendarmblutungen, verminderter Nierenfunktion und Leberentzündung oder Gelbsucht darniederliegen.
Ebenso absolut ratsam bei einem geplanten Brasilien-Urlaub ist eine Hepatitis-A-Impfung. Denn Hepatitis-A-Viren können leicht über verunreinigtes Wasser und Essen in den Körper gelangen und rufen eine akute oder chronische Leberentzündung hervor. Bei längeren Aufenthalten (länger als 4 Wochen) oder besonderen Expeditionen legt das Auswärtige Amt einem auch einen Impfschutz gegen Hepatitis B, Typhus sowie Tollwut ans Herz.

Ferner kann es im Sommer in zahlreichen Bundesstaaten als auch in Rio de Janeiro zum sogenannten Dengue-Fieber kommen sowie in manchen Gebieten zu einer hohen Zahl an Malaria-Infektionen, die beide durch Stechmücken übertragen werden, wobei es gegen beide Tropenkrankheiten bisher keinen Impfstoff, aber wenigstens gegen Malaria eine wirksame Medikamentenprophylaxe gibt.
Als vorbeugender Schutz allgemein gegen Mücken und andere Insekten sollte man helle, den ganzen Körper bedeckende Kleidung tragen (lange Hosen und Hemden) - und dies sowohl am Tag als auch in den Abendstunden. Auch sollte man regelmäßig auf allen freien Körperstellen Insektenschutzmittel auftragen und in bestimmten Gebieten auf keinen Fall auf ein Moskitonetz verzichten.

Auf jeden Fall sollte für eine längere Urlaubsreise nach Brasilien präventiv eine gute Reiseapotheke dabei sein, die zusätzlich noch aus Pflastern, Fieberthermometer, Binden, Medikamenten gegen Durchfall und Verstopfung, Schmerztabletten, Sonnenbrandcreme und Desinfektionsmittel bestehen sollte. Bei Fernreisen ist es außerdem sinnvoll eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen.
In Brasilien selbst sollte beim Trinken von Wasser oder beim Zähneputzen besonders darauf geachtet werden, dass es entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert ist. Fleisch- oder Fischgerichte sollte man nur gut durchgekocht und heiß serviert essen sowie sollte das Gemüse gekocht und das Obst geschält sein.

Dann steht dem Erkunden des wundervoll exotischen Brasiliens - zumindest was die Gesundheitsprophylaxe angeht - nichts mehr im Wege.